Beschäftigungschancen Älterer besser nutzen

Die Beschäftigungschancen Älterer gewinnen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der steigenden Erwerbsbeteiligung von Älteren zunehmen an Bedeutung. In Baden-Württemberg sind aktuell 44.100 Menschen im Alter von über 54 Jahren arbeitslos gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt knapp 23 Prozent.In den letzten Jahren ist die Zahl der älteren Arbeitnehmerinnen, aber auch der älteren Arbeitnehmer überproportional angestiegen: Waren 2005 in Baden-Württemberg noch 11,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 55 Jahre und älter, betrug ihr Anteil 2017 bereits 19,2 Prozent. „Ältere bleiben zwar zunehmend länger in Beschäftigung, die Chancen auf eine Neueinstellung sind jedoch deutlich geringer als bei Jüngeren “, erklärt Martina Musati, Geschäftsführerin operativ in der Regionaldirektion Baden-Württemberg.

Als ein wesentlicher Grund, weshalb es Ältere auf dem Arbeitsmarkt schwerer haben, wird veraltetes berufliches Wissen angeführt, insbesondere dann, wenn die erworbene Qualifikation lange zurückliegt und im Lauf des Erwerbslebens wenig an Weiterbildung erfolgte. „Kommen dann noch Zeiten der Arbeitslosigkeit dazu, fällt es älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern leider zunehmend schwerer, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen“. Dabei verfügen gerade ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihrer Lebens- und Berufserfahrung über großes Wissen und eine hohe Sozialkompetenz, von der Arbeitgeber profitieren.

Arbeitgeber, die Ältere eingestellt haben, führten an, dass die neuen älteren Mitarbeiter motiviert waren, an einer längerfristigen Beschäftigung Interesse hatten und sich gut ins Team integrierten. „Die Ergebnisse aus der Unternehmensbefragung1 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung widerlegen auch ein Altersstereotyp. Nur durchschnittlich 14 Prozent der neu eingestellten Älteren hatten häufigere Fehlzeiten“, ergänzt Musati. „Ich hoffe, dass sich angesichts des erheblichen Fachkräftemangels einzelner Branchen der Trend, arbeitslosen Älteren eine Chance zu geben, nachhaltig verstärkt.“ Die Bundesagentur für Arbeit kann Betriebe und ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in vielfältiger Weise unterstützen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter vor Ort setzen dabei auf individuelle Lösungen wie berufliche Qualifizierung, Coaching oder Lohnkostenzuschüsse.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, Pressemitteilung Nr. 21/2018 – 28. September 2018

 

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