In Baden‑Württemberg für Gesundheit über 40 Milliarden Euro aufgewandt
Rund 707 000 Beschäftigungsverhältnisse im Gesundheitssektor
Im Jahr 2013 wurden in Baden‑Württemberg über 40 Mrd. Euro für gesundheitsbezogene Waren und Dienstleistungen ausgegeben. Dies ist einer der Indikatoren aus dem Bereich der Gesundheitsökonomie, die das Statistische Landesamt im Auftrag des Sozialministeriums für die neue Broschüre ermittelt hat. Auf jeden Einwohner des Landes entfielen somit durchschnittliche Gesundheitsausgaben in Höhe von rund 3 800 Euro. Dieser Wert liegt unter den gesundheitsbezogenen Pro-Kopf-Ausgaben für Deutschland (gut 3 900 Euro). Dies dürfte nach Dr. Carmina Brenner, der Präsidentin des Statistischen Landesamtes »vor allem auf die günstigere demografische Entwicklung - z.B. mit einem niedrigeren Durchschnittsalter von 43,2 Jahren gegenüber Deutschland mit 44,2 Jahren in Baden‑Württemberg zurückzuführen sein.«
Der Großteil der Gesundheitsausgaben in Baden‑Württemberg wurde 2013 von den gesetzlichen Krankenversicherungen getätigt. Ihr Ausgabenanteil lag mit gut 54 % aber unter dem Durchschnittswert für Deutschland in Höhe von knapp 58 %. Im Gegenzug war der Ausgabenanteil der privaten Kranken- und Pflegeversicherungen sowie der privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck im Land mit knapp 27 % über 4 Prozentpunkte höher als in Deutschland insgesamt.
Dass die Gesundheitsversorgung nicht nur ein Kosten-, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor darstellt, kommt insbesondere in den Beschäftigungsdaten zum Ausdruck. So waren im Jahr 2013 rund 707 000 Beschäftigte (511 000 in Vollzeitäquivalenten) im baden‑württembergischen Gesundheitssektor tätig. Drei Viertel dieser Stellen wurden dabei von Frauen ausgeübt. »Die Daten relativieren das im Vordergrund stehende Kostendenken im Gesundheitswesen«, stellt Gesundheitsministerin Katrin Altpeter fest. Denn der Gesundheitssektor trage auch dazu bei, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren und die Beschäftigtenzahlen zu erhöhen. Betrachtet man die Gesamtzahl in Bezug zur gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung, dann kommen auf 100 Erwerbstätige in Baden‑Württemberg fast zwölf gesundheitswirtschaftliche Beschäftigungsverhältnisse. Diese Relation entspricht damit in etwa dem Wert für Deutschland. Die ganz überwiegende Zahl der gesundheitswirtschaftlich Beschäftigten ist in Einrichtungen der ambulanten oder der (teil)stationären Gesundheitsversorgung tätig. Der Anteil dieser Jobs am Gesundheitspersonal beläuft sich zusammen auf über 73 Prozent. Gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist der Gesundheitssektor der beschäftigungsstärkste Wirtschaftszweig. Annähernd jeder achte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Land ist in der Gesundheitswirtschaft tätig. Deutlich geringer waren und sind die Beschäftigungsanteile des Einzelhandels und des Maschinenbaus mit jeweils gut 6 Prozent.
Stadt- und Landkreise: In 29 der 44 baden‑württembergischen Kreise ist die Gesundheitswirtschaft inzwischen die beschäftigungsstärkste Branche. Dazu zählen z.B. die Landkreise Tuttlingen, Tübingen, Biberach, Ravensburg und Breisgau-Hochschwarzwald oder auch die Stadtkreise Heidelberg und Freiburg, die sich entweder durch bedeutende Standorte von Vorleistungseinrichtungen (Medizintechnik und Pharmaindustrie), durch Universitätskliniken oder durch eine lange Tradition im Kurwesen auszeichnen.
Quelle und weitere Informationen: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Pressemitteilung 278/2015
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