Langzeitarbeitslosigkeit – eine Herausforderung für alle
Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Baden-Württemberg
Langzeitarbeitslosigkeit kann viele Gründe haben, doch einige Bevölkerungsgruppen sind besonders häufig davon betroffen: Ältere, Menschen mit fehlender schulischer oder beruflicher Ausbildung und Alleinerziehende. Dies belegt die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Baden-Württemberg (IAB).
„Auf dem Arbeitsmarkt sind die Langzeitarbeitslosen die heterogenste Gruppe“, stellte Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, anlässlich der Präsentation der Studie fest. „Die höchst unterschiedlichen Bedarfe stellen eine Herausforderung dar, sowohl für die Betroffenen selbst als auch für Vermittlungsfachkräfte und Unternehmen.“
Hinzu kommt: Wer einmal langzeitarbeitslos geworden ist, also länger als ein Jahr ohne Arbeit war, findet nur schwer wieder ins Berufsleben zurück. „Vor allem Ältere ab 60 haben mit nur 11 Prozent Wiedereinstiegsquote eine deutlich geringere Chance als Menschen unter 30, denen das zu fast 50 Prozent gelingt“, erläutert Rüdiger Wapler vom IAB, der die Studie zusammen mit Silke Hamann und Daniel Jahn erarbeitet hat. Sie haben auch festgestellt, dass es derzeit nur gut einem Viertel aller Langzeitarbeitslosen gelingt, wieder in der gleichen Branche Fuß zu fassen.
Allerdings ist – auch aufgrund der guten Konjunktur – die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Baden-Württemberg in den Jahren seit 2007 von 110.000 auf aktuell 50.000 um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Um auch für diese Gruppe die Hürde ins Berufsleben weiter zu senken, setzt die Bundesagentur für Arbeit dabei auf Beratung, Unterstützung und Förderung. Neben der Betreuungsunterstützung für Alleinerziehende ist die berufliche Weiterbildung – ob für Beschäftigte oder Arbeitslose – ein wichtiger Baustein. Unterstützt wird sie dabei vom Qualifizierungschancengesetz und vom Teilhabechancengesetz, die beide 2019 in Kraft getreten sind und neue Möglichkeiten für Beschäftige und Langzeitarbeitslose eröffnen.
Christian Rauch zeigt sich optimistisch, dass sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen in den nächsten Jahren weiter reduzieren lässt: „Langzeitarbeitslosigkeit ist kein Risiko, das man hinnehmen muss. Man kann etwas dagegen unternehmen – das gilt für die politischen Entscheidungsträger wie für die Einzelnen.“
Quelle: Pressemitteilung Nr. 24/ 2019 der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg
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